Hanna Lenz | Fotografie
Martin
Martin Vor 50 Jahren ist Martin aus Deutschland ausgewandert und als Aussteiger im schwedischen Wald von Småland angekommen.
Als Zimmermann ist er nach Schweden gekommen, hat hier und da Häuser, Treppen und Veranden gebaut, Möbel, Spielzeug, Frühstücksbretter und vieles anderes hergestellt. Auch hat er sein eigenes Haus und eine Schreinerei erbaut, alles aus dem Holz von Bäumen des umliegenden Waldes.
In der Werkstatt arbeiten, kochen und backen, Holz hacken, den Kamin anfeuern, lesen und in die Sauna gehen bestimmen Martins Tage. An den Maschinen in der Werkstatt muss er mittlerweile mehr und mehr aufpassen; das Holz für den Kamin zu hacken, erfordert viel Kraft; das Plumpsklo muss regelmäßig im Wald entleert werden und das Haus will instand gehalten werden. Ein bisschen Hilfe in seinem anstrengenden Alltag nimmt Martin inzwischen an. Auch verzichtet er zunehmend auf seine Einkaufsfahrten mit dem Fahrrad zum 12 Kilometer entfernten Supermarkt. Einmal in der Woche bestellt Martin per Telefon seine Lebensmittel beim Supermarkt, der sie ihm dann ins Haus liefert. Seine selbst gebackenen Brezeln tauscht er mit einem entfernten Nachbarn gegen geangelten Fisch.
Das gewählte Leben von Martin, soweit wie möglich autark zu sein und alleine in Südschweden zu wohnen, verlangt dem 75-jährigen Junggesellen mit Diabetes einiges ab. Aber Martin kann sich nicht vorstellen umzuziehen. Nicht in das nächste Dorf, nicht in eine Stadt, in kein Seniorenheim und auch nicht zurück nach Deutschland zu seinem Bruder.
Der Wald ist sein Zuhause. Jeden Tag unternimmt Martin einen Spaziergang in die umliegenden Wälder, in denen er jeden Baum persönlich zu kennen scheint.
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